Im März und April waren wir mit unserem Bildungsprojekt „Recycling Roadies – CleanUp nach der Flut“ an vier Schulen in Rheinland-Pfalz zu Gast. Rund 270 Kinder und Jugendliche haben mit uns gesammelt, sortiert, gestaltet – und gestaunt.
Ob am Ahrufer in Bad Neuenahr, auf dem vom Hochwasser beschädigten Gelände der Barbarossaschule in Sinzig, an der Enz in Neuerburg oder gemeinsam mit der OKUJA in den Osterferien – überall begegneten wir Müll, der Geschichten erzählt. Und Kindern, die Fragen stellen, die bleiben:
„Wie sollen wir es schaffen, die Welt aufzuräumen?“
„Warum werfen Menschen sowas einfach in die Natur?“
Insgesamt kamen 1.760 Liter Müll zusammen: 4.625 Zigarettenkippen, eine Kaffeemaschine im Gebüsch, eine mit Moos bewachsene Speisekarte, ein verrosteter Hydraulikdämpfer, eine fast neue Jacke – und sogar ein goldener Engel. Dazu unzählige Styroporstücke und Plastikfragmente in allen Farben und Formen.
Besonders beeindruckend war das Engagement der Kinder und Jugendlichen: Mit echter Neugier erkundeten sie die Fundstücke, hinterfragten deren Herkunft und überlegten, was sich daraus noch machen lässt. Beim Recyclen schauten sie genau hin. Aus Verpackungen entstanden Häuser, aus Tüten Quallen, aus Flaschendeckeln kleine Käfer.
Einige Schulen denken bereits weiter: Die Barbarossaschule in Sinzig plant ein Folgeprojekt, die OKUJA möchte unser Angebot in den Sommerferien erneut einbinden. Für uns ein starkes Signal: Bildung wirkt – auch über den Projekttag hinaus. Mit den Recycling Roadies bringen wir einen mobilen Lernort dorthin, wo er gebraucht wird – und leisten einen zukunftsweisenden Beitrag in den vom Hochwasser betroffenen Regionen an Ahr und Mosel.
Das Projekt wird unterstützt von Herzenssache e. V., der Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank.