Frankurt, den 10. Oktober 2023 – Was haben Melamine, Thermoplaste, Celluloseacetatbutyrate, Polyvinylidenfluoride oder Polypropylene gemeinsam, außer dass sie chemische Verbindungen sind? Aus all diesen künstlich hergestellten Stoffen wird das produziert, was nach wie vor zu oft in unseren Flüssen landet: Plastik. Überspitzt formuliert könnte man sagen, dass vor lauter Plastikmüll – Einwegflaschen, Deckel, Verpackungen oder Tüten – die deutschen Flüsse bald nicht mehr zu sehen sind.
Ausgehend von diesem Gedanken hat McCann Frankfurt die Kampagne „Hidden Rivers“ für die gemeinnützige Organisation Clean River Project e.V. gestaltet. In den Kunststoffbezeichnungen versteckte das Team um Creative Director Thomas Auerswald die Namen einiger deutscher Flüsse – den Main in Melamine, die Ems in Thermoplaste, die Elbe in Celluloseacetatbutyrate, die Oder in Polyvinylidenfluoride und die Olpe in Polypropylene.
„Wir setzen auf Einfachheit und auf Ästhetik“, so Thomas Auerswald, Creative Director bei McCann. „Das Spiel mit der Typografie soll ein bisschen herausfordern – und das Erkennen zu Erkenntnis führen.“ Ganz bewusst wurde für „Hidden Rivers“ dieser künstlerische Design-Ansatz gewählt; schließlich geht es McCann und Clean River Project nicht darum, Plastik grundsätzlich negativ darzustellen. Vielmehr liegt ihnen daran, auf die Gefahren für Umwelt und Gesundheit hinzuweisen, die durch die Zersetzung von Plastik in den Gewässern drohen.
Die Kampagne startete Ende September am internationalen „Tag der Flüsse“. Sie ist auf ein Jahr Laufzeit ausgelegt und umfasst verschiedene Motive für DOOH, Postkarten und T-Shirts, wobei „Hidden Rivers“ in den kommenden Monaten stetig um neue Motive ergänzt wird. In der medialen Ausspielung erfährt die Kampagne Unterstützung durch den Außenwerber Wall, der Präsenzen auf Digital City Light Poster-Werbeflächen (DCLPs) und Digital City Light Boards (DCLBs) zur Verfügung stellt – deutschlandweit in zahlreichen Großstädten, die an Flüssen liegen.
„Eine Kampagne wie diese macht das Problem der Plastikverschmutzung vor unserer Haustür im wahrsten Sinne des Wortes greifbar“, sagt Frauke Bank, Leiterin Corporate Communications & Affairs, Wall GmbH. „Gemeinsam mit Clean River Project und McCann wollen wir mithilfe dieser aufrüttelnden Kampagne einen Bewusstseinswandel anstoßen: von Plastik als billigem Wegwerfprodukt hin zu einer kostbaren Ressource.“
Clean River Project e.V. führt seit über zehn Jahren regelmäßig bundesweit sogenannte CleanUp Events, Bildungsprojekte und Kunstausstellungen zum Thema Plastikmüll in Flüssen durch. Im vergangenen Jahr, in dem McCann den Verein schon mit einer Kino-Kampagne begleitete, konnte Clean River Project bei mehr als 20 seiner CleanUp Events mit 900 Freiwilligen insgesamt 46.500 Liter Müll an und aus Flüssen sammeln. Die gemeinnützige Organisation finanziert sich durch Merchandiseverkauf ebenso wie durch
Spenden, klassische Projektförderung und Sponsoring.
„Es ist unsere Mission, Flüsse deutschlandweit von Plastik- und anderem Müll zu befreien und das öffentliche Bewusstsein für die Problematik zu fördern“, sagt Stephan Horch, Gründer und Vorsitzender von Clean River Project e.V. „Dabei folgen wir der Devise: Aufräumen (CleanUps), Aufrütteln (Kunst), Aufklären (Bildung). Deshalb freuen wir uns umso mehr über die Unterstützung von McCann Frankfurt, denn die Kampagne „Hidden Rivers“ rüttelt und klärt auf. Wir hoffen, noch eindringlicher darauf aufmerksam zu machen, dass Plastik ein komplexer Rohstoff ist, der im Kreislauf bleiben und keinesfalls in der Natur landen sollte.“
In den letzten 20 Jahren haben sich die Kunststoffabfälle durch Verpackungen hierzulande mehr als verdoppelt, und Prognosen der OECD zufolge wird sich die weltweite Plastikmüllmenge bis 2060 erneut verdreifachen. Wenn wir so fortfahren wie bisher, werden 2050 ein Fünftel der weltweiten Ölproduktion nur zur Herstellung von Plastik benötigt. (2016 waren es noch 8%.) Mehr als drei Viertel des globalen Plastikmülls fließt über Flüsse ins Meer und gefährdet spätestens dort das Ökosystem. Aber auch in deutschen Flüssen und Binnengewässern vom Bodensee bis zur Nordsee wurde schon Mikroplastik nachgewiesen.
Die Kampagne wurde bei McCann Frankfurt von Thomas Auerswald (Idee), Guto Kuno (Design) und Joseph Rakosi (Fotografie) entwickelt. Auf Kundenseite waren Stephan Horch, Gründer und Vorsitzender von Clean River Project e.V., sowie Franziska Braunschädel verantwortlich, die Geschäftsführerin und 2. Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins.