Wir alle kennen die Bilder von Südseestränden, die im Plastikmüll versinken. Das ist schlimm, … aber eigentlich auch weit weg, denkt man dann. Dass es ähnlich vermüllte Gewässer auch bei uns gibt, wissen viele nicht. Der Fotograf Stephan Horch macht was dagegen und noch viel mehr.
Stephan Horch ist seit 15 Jahren selbstständiger Fotodesigner und lebt an der Mosel. Vor gut zehn Jahren macht er erste Bekanntschaften mit einem Kajak. Als Mensch, der das Wasser und das Meer liebt, findet er so einen Weg, seine Freizeit und die Natur zu genießen. Er entdeckt Flüsse in der Umgebung, immer wieder aber macht er auch Bekanntschaften mit Dingen, die man weniger zur Entspannung am Wasser benötigt. Mal ist es ein. alter Stiefel, mal auch ein Fußball. Er beginnt, die
Funde mitzunehmen und zu entsorgen. Gleichzeitig wird er aber auch sensibel für Dinge in Flüssen, die dort eigentlich nicht hingehören. Mehr und
mehr sticht ihm der Müll ins Auge. Schließlich nimmt er seine Kamera mit und fotografiert den Unrat, um in den sozialen Medien darauf aufmerksam zu machen. Die Quintessenz: Es interessiert niemanden und Kommentare wie „Ist doch ganz normal, dass hier Müll rumliegt“, geben sich die
Klinke in die Hand. Horch ist sich aber sicher, dass das nicht normal ist und beginnt, seine Strategie anzupassen: Er nimmt Müll mit nach Hause und fotografiert ihn im Studio – mit professionellem Equipment aus immer der gleichen Perspektive und mit identischem Aufbau. Mit diesen neuen Fotos nimmt die Sache dann tatsächlich Fahrt auf und erste Berichte darüber erscheinen. 2015 ruft Horch schließlich eine Crowd-Funding-Aktion ins Leben, sammelt 11.000
Euro und paddelt von der Mosel bis zur Nordsee, um Aufmerksamkeit zu erregen und um Bilder für anschließende Ausstellungen entlang der Strecke zu machen. Damit scheint der Knoten endlich zu platzen und er erreicht mit seinen Fotos viele Menschen und das Fernsehen berichtet ebenso wie Zeitungen oder Magazine.
Eine neue Phase zeichnet sich ab, denn täglich erreichen Horch E-Mails von Menschen, die ihm bei seiner Aktion helfen wollen. […]